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So überprüfst und verbesserst du deine Webanalyse-Konfiguration in 3 Schritten
Webanalysedaten helfen dir, über deinen Erfolg zu berichten und Möglichkeiten zur Verbesserung der Performance und des Nutzererlebnisses deiner Website zu identifizieren – vorausgesetzt, auf diese Daten ist Verlass.
Ein Webanalyse-Audit ermöglicht es dir, die Relevanz, Genauigkeit und Datenschutz-Konformität (Compliance) deiner bestehenden Einstellungen zu überprüfen und herauszufinden, wo Verbesserungsbedarf besteht.
Ein Webanalyse-Audit ist ein umfassender Check deiner Webanalyse-Strategie und der auf einer Website gesammelten Daten. Du kannst ein einzelnes Tool, mehrere Tools zusammen (um den Datenfluss zwischen ihnen zu analysieren) oder deinen gesamten Analyse-Stack auf einmal prüfen. Derartige Audits helfen dir dabei, die Datenqualität zu verbessern. Dadurch schaffst du eine bessere Website-Erfahrung und kannst mehr Kund:innen gewinnen und langfristig binden.
Dieser Leitfaden führt dich durch die einzelnen Schritte eines Webanalyse-Audits.
Wir zeigen dir, wie du unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Datenschutzbestimmungen die richtigen Daten trackst und diese präzise erfasst. Außerdem geben wir dir eine praktische Checkliste an die Hand, die dir als Orientierung dienen kann.
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Checkliste für dein Webanalyse-Audit
Ein Webanalyse-Audit hilft dir,
die richtigen Daten zu sammeln
Fehler beim Tracking und in Berichten zu identifizieren und zu beheben
Daten sicher und in Übereinstimmung mit den geltenden Datenschutzbestimmungen zu sammeln
bessere datengestützte Business-Entscheidungen zu treffen
Produkterlebnis (PX), Nutzererlebnis (UX) und Conversion-Rate-Optimierung (CRO) zu verbessern
Lade die folgende Checkliste für dein nächstes Webanalyse-Audit herunter und lies diesen Artikel weiter, um weitere detaillierte Anleitungen und Tipps zu erhalten.
So führst du ein Webanalyse-Audit für deine Website durch
Egal, ob du eine bestehende Website überprüfen oder eine neue Website launchen willst – mithilfe dieses Leitfadens kannst du in 3 Schritten klären, welche Analysedaten du erfassen musst, prüfen, ob die Daten korrekt getrackt werden, und sichergehen, dass alle Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen einhalten werden.
Schritt 1: Ermittle, welche Analysedaten du brauchst
Du kannst so gut wie alles auf deiner Website tracken – doch das heißt nicht, dass du das auch machen solltest. Unbegrenzte Datenerfassung ist kostspielig, überfordert dein Team und macht es schwer, relevante Daten im Rauschen zu finden. Möglicherweise wird deine Website dadurch sogar verlangsamt und die Nutzerfreundlichkeit beeinträchtigt.
Andererseits entgehen dir durch eine unzureichende (oder gar keine) Datenerfassung wichtige Erkenntnisse, die hilfreich wären, um deine UX zu verbessern, deine Conversion Rate zu erhöhen und Entscheidungen zu treffen, die für dein Unternehmen richtungsweisend sind. Deshalb lautet der Goldstandard hier: Sammle nur die Daten, die für dein Unternehmen relevant sind. Hier kommen einige Möglichkeiten, wie du das machen kannst.
Kläre, welche Art(en) von Daten du benötigst
Die meisten Teams und Unternehmen haben wichtige Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs), die wiederum mit bestimmten Metriken verbunden sind. Ein Marketingteam möchte beispielsweise die Zahl der Social-Media-Empfehlungen um einen bestimmten Prozentsatz erhöhen, ein Supportteam die Reaktionszeit halbieren, und ein Produktteam die Abwanderung von Kund:innen aktiv verringern.
Was auch immer deine KPIs sind – du brauchst Analysetools, die geeignet sind, um die richtige Auswahl von Daten zu sammeln, die Situation richtig zu bewerten, Experimente und Verbesserungen zu entwerfen und den Fortschritt im Laufe der Zeit zu messen. Hierfür benötigst du zwei Arten von Daten:
Quantitative oder numerische Daten, die dir helfen, die Performance der Website über einen gewissen Zeitraum zu tracken und zu vergleichen (z. B. Conversion-Rates, CTA-Klicks und Seitenaufrufe)
Qualitative Daten, die dir helfen zu verstehen, warum sich Kund:innen auf eine bestimmte Weise verhalten (z. B. Session-Aufnahmen und Kundenfeedback)
Kombination von qualitativen und quantitativen Analysedaten im Hotjar Dashboard
Zurück zum Beispiel der Abwanderung: Um diesen KPI zu beeinflussen, musst du natürlich zunächst die Abwanderungsrate messen und deren Entwicklung über einen bestimmten Zeitraum beobachten. Dennoch verrät dir das nicht, warum Nutzende abwandern. Hier können qualitative Daten aus einer Nutzerumfrage von Vorteil sein.
A Hotjar churn survey to find out why users unsubscribe
Ähnlich zeigt die Bounce-Rate (Absprungrate) in Google Analytics 4 den Prozentsatz der Besuchenden, die nicht mit einer Seite interagieren (fehlende Interaktion ist dabei definiert als eine Session, die weniger als zehn Sekunden dauert, nur einen einzigen Seitenaufruf hat und keine Conversion-Ereignisse aufweist). Warum deine Besuchenden abspringen, kannst du jedoch nur raten – es sei denn, du analysierst die Situation qualitativ. Das geht zum Beispiel mit einer Exit-Umfrage, der Bestimmung von Mustern auf einer Heatmap oder der Analyse von Session-Aufnahmen, die dir zeigen, was die Besuchende vor dem Verlassen der Website gemacht haben.
Wähle die für dich relevanten Webanalyse-Tools
Es gibt Tausende von Webanalyse-Tools, aber wahrscheinlich reichen bereits zwei oder drei, um die für dich relevanten Metriken und Messwerte zu ermitteln.
Folgende Möglichkeiten bieten sich dabei an:
ein traditionelles Webanalyse-Tool wie Google Analytics, Matomo oder Adobe Analytics, um domänenübergreifende Leistungen wie Landingpage-Traffic, Google-Ad- Conversions, Traffic-Attribution und demografische Daten zu verfolgen
eine Plattform zur Verhaltensanalyse wie Hotjar (das sind wir, huhu! 👋) zur Messung von Nutzerverhalten und Feedback mit Tools wie Heatmaps, Recordings und Surveys
ein Analysetool im Aboformat wie Baremetrics oder ChartMogul, um Produktmetriken wie die jährlichen Betriebsrate (Annual Run Rate, ARR) und die Nutzerabwanderung zu tracken
ein E-Commerce-Tracking-Tool wie Shopify Analytics zur Überwachung der Online-Verkäufe, der wichtigsten digitalen Marketingkanäle und der Conversions auf der Kassenseite (Checkout)
Tracking des ARR von ConvertKit in Baremetrics
Schritt 2: Überprüfe die Richtigkeit der Daten
Nachdem du bestimmt hast, welche Daten du brauchst und welche Analysetools du einsetzen willst, besteht der nächste Schritt darin, zu überprüfen, ob alles auch richtig funktioniert.
Überprüfe, ob dein Tracking-Code richtig eingerichtet ist
Alle digitalen Analysetools verfügen über einen Tracking-Code (in der Regel JavaScript), der auf jeder Seite, die du tracken möchtest, geladen werden muss. Wenn dein Code nicht an der richtigen Stelle eingefügt oder ausgelöst wird, weisen deinen Daten Lücken auf, die die Ergebnisse des Trackings verzerren können.
Eine unzureichende Implementierung und die falsche Verwendung von Tracking-Codes kann zu allen möglichen Bugs führen, die deine Daten verfälschen. Sei dir dessen also unbedingt bewusst und teste deine Einstellungen regelmäßig.
Bei den meisten Analysetools kannst du testen, ob deine Domain getrackt wird. Bei Hotjar öffnest du dazu deine Kontoeinstellungen und gehst auf „Organisationen & Websites“, um zu sehen, ob dein Tracking-Code Daten sammelt.
In GA4 findest du eine ähnliche Einstellung in der Spalte „Property“ unter „Datenstreams“: Wenn du den Google-Tag korrekt hinzugefügt hast, erscheint unter „Tag-Anleitung ansehen“ ein „Datenstream“-Tag.
💡 Profi-Tipp: Es kann vorkommen, dass Personen, die an deiner Website arbeiten, versehentlich Code entfernen (das hat wahrscheinlich jeder von uns schon einmal erlebt). Außerdem können auch Aktualisierungen von Tools die Art, wie Daten im Bericht gemeldet werden, verändern. Deshalb solltest du unbedingt deine Tracking-Konfiguration überprüfen, sobald du Auffälligkeiten in deinen Berichten beobachtest.
„Überlege genau, ob große Sprünge oder Einbrüche in der Performance echt sind. Wenn etwas zu gut – oder schlecht – scheint, um wahr zu sein, liegt die Ursache oft in der Tracking-Konfiguration der verwendeten Analysetools.“
– Sean Potter, Senior Content & SEO-Stratege bei Hotjar
Kontrolliere Echtzeit-Daten
Eine schnelle Möglichkeit, um zu überprüfen, ob ein Analysetool funktioniert, besteht darin, deine Website in einem privaten Fenster zu laden (ohne Cookies oder Skripte zu blockieren) und zu sehen, ob dein Website-Besuch erfasst wird.
Gehe in Google Analytics 4 auf „Berichte“ > „Echtzeit“, um eine Karte der letzten Nutzenden aufzurufen.
Echtzeit-Besuche auf der Startseite des Google Merchandise Store
In Hotjar siehst du Besuchende zwar nicht in Echtzeit, jedoch werden bei jedem Besuch deiner Website Heatmaps und Session-Aufnahmen erstellt. Wenn du viel Traffic hast und alles richtig funktioniert, siehst innerhalb weniger Minuten erste Klicks.
Prüfe, ob dein Bericht auf den gesamten Daten oder Sampling beruht
Viele Tools zur Webanalyse haben ein Kontingentlimit für Abfragen auf Ereignisebene. Das bedeutet, dass deine Berichte ab einem bestimmten Schwellenwert nicht mehr den gesamten Datenverkehr enthalten, sondern lediglich auf Sampling (Datenauswahl) beruhen. Dadurch kann die Performance deiner Website verzerrt dargestellt werden.
In Google Analytics 4 gibt es beispielsweise bei kostenloser Nutzung eine Grenze von 10 Millionen Ereignissen pro Monat. Jeder von dir erstellte Bericht ist mit einem Stichprobensymbol gekennzeichnet – ein grünes Häkchen bedeutet, dass du einen Bericht anzeigst, der nicht auf Stichproben-Basis, also als Sampling, erstellt wurde, sondern 100 % der erfassten Daten berücksichtigt.
In Hotjar siehst du in der oberen Menüleiste eine Warnung zur Traffic-Erfassung – „Maximale Traffic-Erfassung“ bedeutet, dass die gesamten Sessions erfasst wurden. Aber keine Sorge, falls du dich doch einmal auf Stichproben verlassen musst: Hotjar erfasst den Traffic gleichmäßig über den Tag verteilt, um das Nutzerverhaltens wirklichkeitsgetreu abzubilden.
💡 Profi-Tipp: Kein Analysetool erfasst 100 % der Besuchenden, da einige das Tracking ganz ablehnen oder Cookies und JavaScript blockieren, sodass deren Verhalten nicht aufgezeichnet werden kann. Deshalb ist es wichtig, auch qualitative Einblicke zu sammeln (z. B. über eine Post-Purchase-Umfrage via E-Mail), um so die fehlenden numerischen Daten auszugleichen.
Führe ein Audit speziell für dein Tool durch (z. B. ein Google Analytics-Audit)
Falls du komplexe Tools verwendest, um deine Fortschritte zu tracken und Berichte dazu zu erstellen, empfiehlt es sich, eine toolspezifische Prüfung durchzuführen, um auszuschließen, dass die Konfiguration deine Daten verzerrt.
Nutzt du z. B. Google Analytics, setzte am besten einen Drittanbieter-Service, ein Tool wie Verified Data oder eine GA4-Checkliste wie die folgende ein, um zu überprüfen, ob Google Analytics und Google Tag Manager korrekt eingerichtet sind.
Kostenlose GA4-Audit-Vorlage, erstellt von John Reinesch
💡 Profi-Tipp: Wenn du Google Analytics für den E-Commerce verwendest, überprüfe, ob deine E-Commerce-Ereignisse richtig eingerichtet sind. Nutze den Beispiel-E-Commerce-Shop von Google, um zu sehen, wie deine Produkte getaggt werden sollten.
Schritt 3: Überprüfe Sicherheit und Datenschutz
Die Überprüfung der Sicherheit und des Datenschutzes im Rahmen eines Webanalyse-Audits hilft dir, die Nutzerdaten zu schützen und die Einhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften zu gewährleisten. Hier sind einige Dinge, die du beachten solltest.
Prüfe, ob alle Kontoberechtigungen noch aktuell sind
Überprüfe die Kontoberechtigungen in all deinen Analysekonten und stelle sicher, dass nur die erforderlichen Nutzenden Zugriff auf die benötigten Daten haben – achte auf ehemalige Teammitglieder, Agenturen oder Freiberufler:innen, die entfernt werden müssen.
In Hotjar kannst du unbegrenzt viele Teammitglieder zu jedem Konto hinzufügen und jedem unterschiedliche Berechtigungen zuweisen: Accountinhaber:in, Admin, Lesen und Bearbeiten oder Nur Lesezugriff.
Stelle sicher, dass der Datenschutz eingehalten wird
Viele Analysetools erfassen und speichern personenbezogene Daten wie IP-Adressen, E-Mail-Adressen und Kundennamen oder verwenden Tracking-Technologien wie Drittanbieter-Cookies. Vergewissere dich, dass du die Daten nach den geltenden Vorschriften verwaltest. Dazu gehören:
DSGVO (Datenschutzgrundverordnung): regelt, wie personenbezogene Daten von allen Nutzenden in der EU verwaltet werden
CCPA (California Consumer Privacy Act): regelt, wie personenbezogene Daten von Einwohner:innen in Kalifornien (USA) erhoben, gespeichert und verwendet werden
LGPD (Lei Geral de Proteção de Dados): regelt, wie die personenbezogenen Daten von Einwohner:innen Brasiliens verarbeitet werden
Prüfe, ob deine Analysetools allen Vorschriften entsprechen. Hotjar bietet zum Beispiel Compliance-Funktionen wie die Nutzersuche, die es dir ermöglicht, alle mit einem Nutzenden verbundenen Daten anzuzeigen und zu löschen, sowie die Opt-in-Zustimmung, um Verhaltensdaten mit Umfrageantworten verknüpfen zu können. Zudem werden Tastatureingaben automatisch auf der Seite des Endnutzenden anonymisiert, sodass sie nie auf unseren Servern ankommen (siehe Bild unten).
Ich finde es großartig, dass Hotjar Möglichkeiten zur Unterdrückung von Informationen wie Kreditkartennummern bietet. So konnte ich unserem Kunden versichern, dass wir neben den Tastatureingaben auch bestimmte Website-Elemente mit einem einzigen Klick unterdrücken können, falls erforderlich.
In Google Analytics 4 werden keine IP-Adressen mehr erfasst. Zudem hast du die Möglichkeit, bestimmte Datenerfassungsfunktionen über die Datenschutzeinstellungen von Google zu deaktivieren.
Passe deine Datenschutzrichtlinie an
Jedes Mal, wenn du Änderungen an deiner Analysekonfiguration vornimmst, solltest du Sprache und Inhalt deiner Datenschutzrichtlinie überprüfen, um sicherzustellen, dass Erfassung, Speicherung und Verwendung von Nutzerdaten korrekt wiedergegeben werden. Als Beispiel kannst du dir unsere Datenschutzrichtlinie und Cookie-Liste anschauen.
Wann sollte man ein Webanalyse-Audit durchführen?
Grundsätzlich solltest du jedes Mal ein Webanalyse-Audit durchführen, wenn du (oder dein Team)
eine neue Website oder Subdomain einrichtest
größere Änderungen oder ein Redesign durchführst
deine Business-Ziele änderst
ein neues Analysetool verwendest (oder ein Tool entfernst)
Da Website-Technologien und Serversoftware häufig aktualisiert werden, solltest du regelmäßig Webanalyse-Audits durchführen. Nur so kannst du sicher sein, dass deine Daten auch korrekt sind.
Ein häufiger Fehler, den ich in meiner beruflichen Laufbahn beobachtet habe, ist, dass Unternehmen ihre bestehende Webanalyse-Konfiguration nicht regelmäßig genug überprüfen. Wer seine Analyse-Konfiguration erweitern will, sollte zunächst einmal die Genauigkeit der bereits bestehenden Einstellungen kontrollieren.
Lasse deinen Analysedaten Taten folgen
Wenn du deine Webanalyse-Konfiguration regelmäßig anhand der oben genannten Schritte überprüfst, erhältst zuverlässige Daten darüber, was auf deiner Website passiert. Falls du ein Tool wie Hotjar verwendest, erfährst du zudem, was die Gründe für das jeweilige Nutzerverhalten sind.
Aber Daten allein werden deinem Unternehmen kein Wachstum bescheren – du musst die Daten praktisch einsetzen, um auch wirklich Verbesserungen zu erzielen. Nutze deine wasserdichten Daten, um herauszufinden, was die Nutzenden toll finden und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Damit hast du einen klaren Fahrplan für ein Wachstum, von dem sowohl deine Kund:innen als auch dein Unternehmen profitieren.
Entdecke mit Hotjar eine neue Dimension der Webanalyse
Mit Hotjar kannst du das „Was“ und „Warum“ hinter deiner Produktperformance messen, um deine Kund:innen in den Fokus zu rücken und dadurch Wachstum zu generieren.